SPORTLIGHT - page 18

FRANK WALTON IM INTERVIEW
Leichtathleten
sind ein klein
wenig narzissti-
sche Persönlichkeiten. Man
sollte ihnen mit Beachtung,
Verständnis und Geduld be-
gegnen.
Frank Walton
Aus deinen Erzählungen wissen wir, dass du früher selbst aktiver Athlet warst. Wie bist du eigentlich zur
Leichtathletik gekommen?
Erste Kontakte hatte ich in der Kindheit in Georgia/USA durch meine Lehrerin Mrs. Townsley und dem
Angebot von Track & Field an der Schule. Später in Deutschland durch meinen Freund Richard Velte,
der mich später dann auch zu einer Trainerlaufbahn motiviert hatte.
Als Trainer kennen wir dich nun schon viele Jahre in Wehrheim. Warum engagierst du dich in der Leicht-
athletik bei der TSG Wehrheim?
Nach 22 Jahren Trainerarbeit und fünfjähriger Auslands-Tätigkeit im Sport, entschloss ich mich 1996
den Lebensabschnitt „Leistungssport“ zu beenden.
Im Verlauf einiger Gespräche in 2005/2006 „überzeugte“ mich Thomas Wagner (Vorstand der TSG
Wehrheim) und Matthias Bender (damaliger Abteilungsleiter), in Wehrheim eine Trainingsgruppe auf-
zubauen, was sich anfänglich als nicht einfach gestaltete. Hintergrund für den Verein war die Idee,
durch Erfolge der Leichtathletik in Wehrheim Argumente zu haben, bis zum 150-jährigen Jubiläum
der TSG in 2011, die Sportanlage Oberloh in ein zeitgemäßes und modernes Stadion umzubauen. Für
mich selbst hatte diese Idee außerdem den Reiz, den „Großvereinen“ zu zeigen, dass es auch in ei-
nem kleinen Verein in ländlicher Umgebung möglich sein kann, mit einer engagierten und zielorien-
tierten Vereinsführung erfolgreich zu arbeiten.
Und diese Idee hat sich ja dank deines großen Engagements auch verwirklicht. Was bedeutet eigentlich
die Leichtathletik in deinem Leben?
Ich widme schon lange einen großen Teil meiner Zeit in eine der ehrlichsten, fairsten, interessantes-
ten und gesundheitsförderlichsten Individual-Sportarten, die es gibt. Der beste Freund kann im Finale
der größte Gegner sein … ein Gegner im Wettkampf, nicht mehr. Bei den fast täglichen gemeinsamen
Trainingseinheiten mit meinen Athleten, dem Erleben bei Wettkämpfen oder in Trainingslagern, ent-
steht ein Teamgeist, der meist zu richtigen Freundschaften führt. Sozialkompetente Verhaltenswei-
sen, Achtung, Verantwortung und Verlässlichkeit ziehen sich - wie in kaum einer anderen Sportart -
als roter Faden durch die Leichtathletik. Diese Eigenschaften sind im Besonderen in der Wehrheimer
Gruppe vorhanden.
Gegenfrage : Habt ihr schon mal erlebt, dass sich Leichtathleten anschreien, dass
sie ausrasten oder sich gar prügeln?
In den 36 Jahren meines Engagements in der Leichtathletik ist
mir so etwas nie widerfahren.
Das Gesicht der Leichtathletik in Wehrheim
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