Wehrheimer Mehrkampfschmiede räumt ab!

Darmstadt. Das gab es bei den Leichtathleten der TSG Wehrheim im Mehrkampf noch nie:

  • 9 angetretene Mehrkämpfer im Vier-, Fünf-, Neun- und Zehnkampf
  • 8 hessische Titel auf einen Schlag
  • 3 siegreiche Mannschaften mit Hessentitel in der U16 (Neunkampf) und U18 (Fünf- und Zehnkampf)
  • 5 Hessentitel in der Einzelwertung U18, M15 und M14
  • 42 neue persönliche Bestleistungen 
  • 8 Kreisrekorde geknackt
  • 6 Qualifikationen zu Deutschen Meisterschaften 

Über zwei spannende Tage hielten Jeremy McQueen, Max Lehl, Lars Grösch, Ruslan Ulancenko und Luca Kaufmann (alle U18), Oliver Koletzko und Laurin Kaufmann (beide M15), Fynn Lenzner und Nick Lehl (beide M14) Trainer und mitgereiste Fans in Atem. Dabei hinterließen die Wehrheimer einen bleibenden Eindruck in der hessischen Leichtathletik und haben sich als aktuelle „Mehrkampfhochburg“ positioniert.

Jeremy McQueen machte als Zehnkampfkönig seinem Namen alle Ehre. Gleich in der ersten Disziplin über die 100m hakte er in 11,20 Sekunden die heiß ersehnte Qualifikation zur DM ab. Neben dem Satz in die Weitsprunggrube mit 6,44m waren die 1,81m beim Hochsprung ein echtes Highlight. 13 Zentimeter packte Jeremy hier auf seine bisherige Bestleistung. Platz 1 am ersten Tag im Fünfkampf mit 3.291 Punkten und eine zweite Goldmedaille im Zehnkampf nach dem zweiten Tag, plus eine DM Quali mit 6.468 Punkten waren der verdiente Lohn nach 10 Disziplinen.

Jeremy McQueen knackt die DM Norm mit 11,20 Sekunden

Dicht auf den Fersen hielt sich Trainingsfreund Max Lehl auf Jeremy McQueen. Acht neue Bestleistungen und zwei Silbermedaillen in der Einzelwertung staubte dieser über zwei Tage ab. Über die 100m startete der Wehrheimer am ersten Tag mit starken 11,66 Sekunden und freute sich besonders über eine neue Hochsprunghöhe von 1,75m. Am zweiten Tag ging es mit der steilen Performence weiter. Vor allem die 4,40m bestätigten nicht nur seine zu recht schon eingeheimste DM-Norm, sondern lassen Max aktuell auf der deutschen Bestenliste ganz oben stehen. Mit 6.225 Punkten gab es zudem die DM-Quali über die Einzelwertung.

 

Der dritte Zehnkämpfer im Bunde, Lars Grösch, hatte sich die 5.000 Punkte-Hürde zum Ziel gesetzt, die er schaffte und mit für den Sieg in der Mannschafts-Teamwertung sorgte. Auf seinem Punktekonto machten sich vor allem die 3,10m im Stabhochsprung und die 16,70 Sekunden über 110m-Hürden bemerkbar. Mit der der aufsummierten DM-Quali mit 17.751 Punkten (KR) kann das Trio (McQueen, Lehl, Grösch) im August in Wesel auftrumpfen.

Ein bisschen Überzeugungsarbeit zur Teilnahme leistete Trainer Uli Lehl im Vorfeld bei den U18ern Luca Kaufmann und Ruslan Ulancenco. Der Ausblick einen hessischen Titel in der Fünfkampf-Teammannschaft zu ergattern, gab jedoch den nötigen Ansporn. Ruslan überzeugte im Hochsprung mit 1,66m mit einer sehenswerten Technik und kam mit der Kugel auf 11,33m. Luca Kaufmann fegte gleich am Tagesanfang in einer neue Bestzeit von 12,43 Sekunden über die Tartanbahn und übersprang in der „Struggletechnik“ 1,51m beim Hochsprung. Der Fünfkampfsieg mit 13.728 Punkten und einem neuen Kreisrekord war am Tagesende für alle U18er in der Tasche.

Doch auch die M15 und M14 standen den älteren Mehrkämpfern in nichts nach. Nur eine Disziplin und 500m weniger unterschied sich der Neunkampf vom Zehnkampf. Oliver Koletzko stand nach dem guten Saisonstart ein wenig unter Druck – wurde er in der Presse schon vorab als Favorit gehandelt. Doch am Ende waren ihm drei Hessentitel sicher. Vor allem über 100m mit 11,66 Sekunden und über die 80m-Hürden (11,33 Sek.) lieferte Oli eine Top-Leistung ab. Nur die 6,11m im Weitsprung (pB bei 6,16m) ärgerten den 14-Jährigen. Einen kleinen Nervenkrieg löste Oliver Koletzko noch beim Stabhochsprung aus, der erst im dritten Versuch die Einstiegshöhe von 3,20m übersprang, sich dann aber entspannt bis 3,50m durchsetzte.

Laurin Kaufmann kann ebenfalls auf zwei tolle Tage zurückblicken – sie waren auch für ihn gespickt mit neuen Bestleistungen. Strahlend ging er am ersten Abend des ersten Tages mit 1,54m im Hochsprung aus dem Stadion. Ein dickes Polster mit 3,10 im Stabhochsprung nahm er ebenso für das Punktekonto des zweiten Tages mit. Die 30-Metermarke knackte er beim Speerwerfen mit 30,60m und der Diskus landete bei 23,50m.

Fynn Lenzner mischte über die zwei Tage überall vorne mit und wischte mit 4.859 Punkten am Ende nicht nur den Kreisrekord von Oliver Koletzko aus dem Vorjahr vom Tisch, sondern qualifizierte sich direkt für die Mehrkampf DM. Drei Edelmetalle nahm er mit nach Hause: Zwei Hessische Titel in der Einzelwertung und in der Teamwertung mit Koletzko und Kaufmann sowie Platz 3 im Vierkampf. Bemerkenswert waren seine neuen Bestleistungen über die 100m in schnellen 13,08 Sekunden und 80m-Hürden in 12,2 Sekunden und im Stabhochsprung mit 3,30m. Sehenswert waren wie immer seine Speerversuche. Hier kamen 42,05m auf sein Punktekonto.

Nick Lehl als vierter Mann der Wehrheimer Mannschaft U16 darf ebenso in den DM-Bus nach Wesel steigen. Mit 6 neuen Bestleistungen konnte auch er mit seinem ersten Neunkampf sehr zufrieden sein. Dabei lagen ihm besonders die Lauf und Sprungdisziplinen, die er nach seiner langen Knieverletzung im letzten Jahr nun wieder voll ausüben kann. Nick hatte im dritten 80 Hürden-Lauf mit 12,73 Sekunden die Nase vorn und verbesserte sich auch über die 100m um fast eine Sekunde (13,39 Sek.). 1,57m im Hochsprung und 3,10 beim Stabhochsprung meisterte der technikstarke 13-Jährige in den Sprungdisziplinen.

Eine hervorragende Betreuungsarbeit leisteten die Wehrheimer Trainer mit Uli Lehl, Philip Lenzner, Adrian Ernst und Stefan Bareuther und freuten sich mit ihren Athleten über die außergewöhnlichen Ergebnisse. Eine volle Bestätigung gab es damit an das Trainerteam für die gute Vorbereitung im Trainingslager, der 4xwöchentlichen Trainingsvorbereitung und für das Ende 2017 umgesetzte neue Trainingskonzept. Nicht selbstverständlich war zudem, dass alle Wehrheimer verletzungsfrei die Heimreise antreten durften. Perfekte Voraussetzungen für die nächsten Wettkampfteilnahmen bei Hessischen, Süddeutschen und Deutschen Meisterschaften – Go for it!

-> Ergebnisse in der Übersicht

Text und Bilder: K. Lehl